Freitag, 3. April 2020

5. Eine erste Begegnung mit einem "Messerhelden"




Direkt am nächsten Morgen brachen David Wilkerson und sein Freund Miles wieder mit dem Wagen nach New York auf. Sie waren gerade über eine Brücke in die Stadt hineingefahren, als Wilkerson folgendes Gebet sprach:
Herr, ich habe nicht die geringste Ahnung, warum du es letzte Woche so hast kommen lassen und warum ich jetzt in diese Patsche zurück soll. Ich bitte nicht, dass du mir Deine Absichten zeigst, nur dass du meine Schritte lenkst!“ 
Sie waren ein paar Kilometer stadteinwärts gefahren, als Wilkerson plötzlich ein starkes inneres Drängen verspürte, den Wagen zu parken und sich ein wenig umzuschauen:
Ich ließ Miles im Wagen zurück und fing an die Straße entlangzugehen. Ich war keinen halben Häuserblock weit gegangen, als ich eine Stimme hörte:
„He, Davie!“
Ich drehte mich zuerst nicht um, weil ich dachte, dass irgendein Junge seinen Freund rufen würde. Aber da war der Ruf wieder: „He, Davie, Prediger!“
Diesmal drehte ich mich um. Eine Gruppe von sechs Teenagern stand an die Wand eines Gebäudes gelehnt …
Ihn angesprochen hatte Tommy, der Präsident einer Straßengang namens The Rebels, und er hatte Wilkerson von jenem peinlichen Zeitungsfoto her wiedererkannt. Er informierte auch gleich die anderen: „He, Jungens, das ist der Prediger, den sie beim Farmer-prozeß rausgeschmissen haben!“

Dieses Foto war in den Augen jener Kids eine Art Ritterschlag, und für Wilkerson eine Eintrittskarte. Sie fassten sofort Vertrauen und plauderten völlig unbefangen mit ihm.
    Plötzlich kam einer der Jungs, der bislang etwas abseits gestanden und geschwiegen hatte, langsam auf ihn zu, ein Messer bedachtsam auf- und zuschnappen lassend. Schließlich stoppte er direkt vor ihm:
Davie“ , sagte er und blickte mir dabei direkt in die Augen, „du bist in Ordnung. Aber Davie, wenn du dich jemals gegen die Jungs in dieser Stadt enden solltest .. „ Ich spürte einen leichten Druck der Messerspitze gegen meinen Bauch.
„Wie heisst du, junger Mann?“ „Willie“, sagte ein anderer Junge. „Willie, ich weiß nicht, warum mich Gott in diese Stadt gebracht hat. Doch lass mich dir eines sagen: Er ist auf eurer Seite! Das kann ich euch versprechen!“
Willies Blick hatten meine Augen nicht losgelassen. Aber ich fühlte wie der Druck der Messerspitze allmählich nachließ.
 (Folge 5 meiner kommentierten Nacherzählung von Das Kreuz und die Messerhelden)

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